Typ2-Diabetes
betrifft immer jüngere Menschen
Wie jüngst während eines
internationalen Diabetes-Symposiums in Lissabon zu erfahren
war, erkranken immer jüngere Menschen am Typ 2-Diabetes.
Wie Prof. M. Hanefeld ausführte, sei ein Zusammenhang
mit jahrelanger falscher Ernährung offensichtlich.
Selbst die Vorstufe des Diabetes, die sogenannte gestörte
Glucosetoleranz, veranlasse die Betroffenen kaum, ihren
falschen Lebensstil zu ändern.
Aus diesem Grunde gebe es immer mehr Betroffene, die
gemessen an den Verläufen der vergangenen Jahrzehnte,
in jüngeren Lebensjahren am manifesten Diabetes erkranken.
In seiner über 11 Jahre laufenden "Diabetes Intervention
Study" wies Prof. Hanefeld nach, daß zu hohe Blutzuckerwerte
nach den Mahlzeiten, sowie ein erhöhter Fettspiegel
im Blut, mit einer erhöhten Sterblichkeit der Betroffenen
korrelieren. In einer anderen Studie wurden deutlich
verdickte Blutgefäßwände bereits bei Patienten mit gestörter
Glucose-toleranz festgestellt, und zwar auch bei solchen
mit noch normalem Nüchternblutzucker.
Alle Patienten mit gestörter Glucosetoleranz und Diabetes
bräuchten laut Prof. Hanefeld eine durchgreifende Ernährungsumstellung
und mehr körperliche
Bewegung. Leider gelänge dies nur wenigen. Für die
meisten sei es einfacher, so weiter zu machen wie bisher
und allenfalls mit Tabletten oder Insulin den Versuch
zu machen, die Diabetes einigermaßen in den Griff
zu bekommen. (05/02)
Typ
2-Diabetiker sind Bewegungsmuffel
Nach einer Studie der Uniklinik Münster messen 5 von
6 Diabetikern körperlicher Bewegung sehr wenig
bis keine Bedeutung zu, obwohl ein Großteil
dieser Patienten allein durch mäßiges Bewegungstraining
sein Problem in den Griff bekommen könnte. Nur
7% der neu diagnostizierten Diabetiker begannen
mit einem Bewegungsprogramm, 80 % machten weiter wie
bisher und ganze 9,5 % ließen im Studienverlauf
sogar ihre gering-fügige körperlichen Betätigung (Spazierengehen)
völlig bleiben. Die Erklärung fast aller Erkrankten
lautete schlicht, an Bewegung keinen Spaß oder keine
Zeit dafür zu haben.
Ärztlicher
Ratschlag: nicht nur Diabetiker profitieren von
körperlicher Bewegung. Sicher ist aller Anfang
schwer, vor allem, wenn man ein erhebliches Übergewicht
mit sich herum-trägt. Nach einer kurzen Übergangszeit
hat man sich an regelmäßige Bewegung gewöhnt,
ist fitter und leichter geworden, der Spaß an
Bewegung
kommt dann fast von allein. Der erste Schritt ist
entscheidend! (01/03)
Hoher
Salzverzehr erhöht Magenkrebs- und Osteoporoserisiko
Das britische Zentrum für
Krebsforschung hat aufgrund einer japanischen Studie
vor zu hohem Salzverzehr gewarnt. Menschen mit über
12 g Salzverzehr pro Tag wiesen eine Verdoppelung
des Magenkrebsrisikos auf. Andere Untersuchungen
ergaben, daß ein u.a. hoher Salzverzehr auch
für die Ausbildung von Osteoporose verantwortlich
ist.
Salz ist in fast
allen Lebensmitteln vorhanden, vor allem aber in gepökelten
Waren wie Schinken, Kassler und Wurst. Der
mittlere Salzverzehr liegt in Deutschland bei 8 g
pro Tag. Bei Bluthochdruck wird eine Halbierung der
täglichen Salzzufuhr empfohlen, was allerdings
nur bei salzsensitiven Menschen zum gewünschten
Erfolg führt. Als
einfach zu befolgende Methode hat es sich im Alltag
bewährt, bereits gewürzte Speisen nicht
mehr nachzusalzen. Dadurch wird der eigene Geschmack
wieder sensibilisiert und normalisiert, sowie der
Salzverbrauch gesenkt. (10/06)
Erwachsene
mit sonst vollwertiger Ernährung dürfen auf Fleisch
verzichten
Erwachsene Vegetarier
mit ovo-lacto-vegetabiler Kost können eine ausreichende
(aber: nicht gute!) Versorgung mit fast allen wichtigen
Vital- Mineral- und Nährstoffen gewährleisten. Bei
einer veganen Ernährung kommt es dagegen zwangsläufig
zu einer Unterversorgung mit Vitamin B12, Eisen
und einigen essentiellen Aminosäuren. Wenn die
fehlenden Substanzen der Nahrung zugefügt und
ausreichend Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte verzehrt
werden, kann ein erwachsener Veganer nach heutigem
Kennt-nisstand ohne größere Gesundheitsprobleme existieren.
Eindringlich wird
von Experten jedoch davor gewarnt, Säuglinge und
Kinder vegan zu ernähren. Bei ihnen droht eine
gefährliche Unterversorgung mit Vitaminen und
essentiellen Aminosäuren wie Lysin, Threonin und Methionin:
die Mangelkrankheiten Rachitis, Minderwuchs,
Gedeihstörungen, neurol.Störungen und Osteoporose
drohen.
Vegetarier haben zwar weniger Übergewicht, Bluthochdruck,
Schlaganfall und Herzinfarkt als die Normalbevölkerung,
aber keine längere Lebenserwartung. Menschen
mit normaler Mischkost zeigen je nach Lebensraum und
Ernährungsgewohnheiten eine breite Streuung bzgl.Erkrankungsrisiko
und Lebensdauer: Franzosen, Italiener, Spanier und
Griechen haben ähnliche, teilweise sogar bessere
Voraussetzungen als Vegetarier, von Zivilisationserkrankungen
verschont zu bleiben. (03/05)
Diabetiker:
Fettkontrolle ist wichtiger als Zuckerkontrolle
Seit Mitte der 90er Jahre
geriet das Dogma, Diabetiker hätten vor allem auf
eine geringe Zuckeraufnahme zu achten, zunehmend ins
Schwanken. Experten sahen sich durch wissenschaftliche
Untersuchungen darin bestätigt, daß der fast immer
gleichzeitig mit einem Diabetes zu beobachtenden Fettstoffwechselstörung
mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden müsse. Manche
Diabetesexperten gingen sogar so weit, den Diabetes
primär als Fettstoffwechselerkrankung anzusehen.
Hatten sich bis dato Diabetiker strikt an die Empfehlungen
ihres Arztes gehalten und rigoros ihre Kohlenhydratzufuhr
begrenzt, nahmen sie im Verhältnis dazu mehr
Eiweiß und Fett zu sich und verschlechterten auf diese
Weise ihren Stoffwechsel erheblich. (Analog: low carb-Welle
in den USA).
Das Ausmaß des Blutzuckeranstiegs
nach der Nahrungsaufnahme (glykämischer Index)
hängt nicht nur vom Nahrungsmittel selbst, sondern
auch von dessen Zusammensetzung, der Art seiner Verarbeitung,
der Kombination mit anderen Lebensmitteln, sowie der
aktuellen Stoffwechselsituation ab. Diabetiker sollten
auf eine Vollwerternährung mit hohem Gemüse-
und Obstanteil allergrößten Wert legen. Die in naturbelassenen
Lebensmitteln enthaltenen Kohlenhydrate werden zusammen
mit den natürlichen Ballaststoffen langsamer
im Darm aufgenommen und verstoffwechselt. Wird eine
Mahlzeit selbst zubereitet, kann der Fettgehalt kontrolliert
und mit wertvollen Ölen qualitativ verbessert
werden.
Daß der Fettgehalt
in fertig zubereiteten Nahrungsmitteln oft viel zu
hoch ist, kann man an vielen Diabetikerprodukten sehen,
die sich lediglich durch Austausch von Haushaltszucker
(Saccharose) gegen Fruktose, Sorbit, Xylit oder Isomalt
auszeichnen. Der Fettgehalt dieser "Diätprodukte"
ist oftmals höher als in regulären Produkten,
Ballaststoffe sind dagegen kaum enthalten. Dafür
werden oftmals preiswerte Fette und Öle verwendet,
die aufgrund ihrer Struktur von einem stoffwechselkranken
Diabetiker gemieden werden sollten, weil sie u.a.
zu einer qualitativen Verschlechterung der Blutfette
führen. Die verwendeten Zuckeraustauschstoffe
werden im Darm kaum resorbiert und führen zu
Bauchdruck, Blähungen und Durchfall, außerdem
können sie den Insulinstoffwechsel
(über bedingte Reflexe) ungünstig beeinflussen.
Tip: Diabetiker
sollten vom Arzt nicht nur den Blutzucker, sondern
auch die Fett- und Cholesterinwerte bestimmen lassen.
Darüber hinaus geben Lp(a), Homocystein, CRP,
Fibrinogen u.a. ergänzend Auskunft über
ein genetisches bzw. individuell erhöhtes Herz-Kreislaufrisiko.
Diabetiker haben aufgrund ihrer Stoffwechselsituation
einen erhöhten Vitalstoffbedarf, der durch frische
Vollwertkost und Supplementierung mit Nahrungs-ergänzungsmitteln
gedeckt werden kann. (01/05)
Was
macht dick - Zucker oder Fett?
Der Appetit auf Süßes wird
dem Menschen bereits in die Wiege gelegt. Schon bei
neugeborenen Säuglingen konnte eine positive Reaktion
auf Süßes beobachtet werden, während Salziges oder
Saures abgelehnt wurden. Im Laufe des Lebens erfährt
der Mensch, daß der Genuß von Süßem mit einem Lustgewinn
verbunden ist. Wissenschaftler stellten fest, daß
Süßes und Schokoladenbestandteile zu einer vermehrten
Serotoninausschüttung ("Glückshormon") im
Gehirn führten. Kommt es im Leben zu einer Imbalance
zwischen zu wenig und zu viel, kann sich durchaus
eine Süß-Abhängigkeit mit ständiger Suche
nach Lust und Glück entwickeln. Durch einen zu hohen
Süßverzehr (mehr als es die natürliche Süßpräferenz
vorgibt), entwickelten sich Schuldgefühle und Mißbehagen,
so der Göttinger Ernährungspsychologe Prof. Pudel.
Prof. Pudel befindet sich mit dieser psychologisch
begründeten Folgerung durchaus im Einklang mit
Ernährungsmedizinern. Kohlenhydrate - also auch Zucker
- stellen für sich allein kein besonders großes Risiko
zur Ausbildung einer Fettsucht dar. Erst die Kombination
von Zucker mit gesättigtem Fett und körperlicher
Inaktivität führt zur Fettstoffwechselstörung
und Fettsucht - in Abhängigkeit von der zugeführten
Menge.
Letztlich führen
durch zu hohen Zuckerkonsum bedingte häufige
Zwischenmahlzeiten dazu, daß eine Fettverbrennung
gar nicht erst in Gang kommt: der Insulinspiegel bleibt
hoch, Fett aus den Körperdepots wird nicht mehr
abgebaut. Im Tagesverlauf sollten auch Typ-2 Diabetiker
nur drei Mahlzeiten im Abstand von 4 bis 6 Stunden
zu sich nehmen, auf Zwischenmahlzeiten ist zu verzichten,
die letzte Mahlzeit sollte vor 19 Uhr eingenommen
werden. Frischgemüse, Obst, magere Eiweiß-
und Milchprodukte, mageres Fleisch oder Fisch können
zu allen Hauptmahlzeiten gegessen werden. Nur bei
Einhaltung der
3-Mahlzeiten-Regel und ausreichender körperlicher
Aktivität kann zugeführtes und vorhandenes Fett
optimal abgebaut werden.
Übrigens:
Alkohol kann vom Körper nicht gespeichert werden.
Er muß sofort abgebaut werden und blockiert
für die Zeit seiner Verstoffwechselung die Fettverbrennung.
(03/03)
Kalorien
aus komplexen Kohlenhydraten sättigen mehr als solche
aus Fett
Komplexe Kohlenhydrate
(KH) werden im Verdauungstrakt zu Einfachzuckern gespalten,
dann zu etwa einem Drittel als Glucose in der Blutbahn
zum Wirkort (Muskulatur, Organe, Gehirn) gebracht.
Zwei Drittel werden im Muskelgewebe und in der Leber
als Glykogen (als schnell verfügbare Energie) gespeichert.
Erst wenn die Glykogenspeicher voll sind, werden KH
unter Energieverlust zu Fett umgebaut und abgelagert.
Dieser Mechanismus tritt unter natürlichen Bedingungen
beim Menschen kaum auf. Eine an komplexen KH reiche
Kost führt sogar eher zum Abbau von Fettreserven,
wenn nicht gleichzeitig zu viel Fett zugeführt
wird. Der Grund ist einerseits im hohen Sättigungseffekt
der KH zu sehen: sie sättigen gemessen am
Brennwert doppelt so gut wie Fette. Zudem kommt
es bei der Verstoffwechslung von KH zur höheren
Wärmeproduktion (nutritive Thermogenese) und damit
zu einer Steigerung des täglichen Gesamtenergieverbrauchs
um 6 bis 8 %.
Probleme treten erst
dann auf, wenn einfache KH (Zucker) in großen Mengen
zugeführt werden, wie das ein ostdeutscher Richter
mit süßen Riegeln und literweise Cola und Limonaden
tat. Da er sich zudem kaum bewegte, wurde er immer
fetter. Er scheiterte jedoch daran, die Genußmittelindustrie
für sein eigenes Fehlverhalten zu verklagen. Letztlich
kennt jedes Kind den Spruch des Volksmundes: "allzuviel
ist ungesund". Jeder ist zunächst einmal für
sich und seine Gesundheit selbst verantwortlich. Auch
ein klage-freudiger Jurist. (06/02)
Moderate
Bewegung senkt Herz-Kreislauf-Risiko
Neueste Studienergebnisse
weisen nach, daß regelmäßige moderate Bewegung einen
deutlichen Einfluß auf das Herz-Kreislaufrisiko hat.
Im einzelnen wiesen fitte und schlanke Personen mit
regelmäßiger körperlicher Bewegung das geringste Risiko
auf. Übergewichtige Personen mit regelmäßiger
Bewegung zeigten ein etwas höheres Risiko als
die ideale Gruppe, noch dahinter lag die Gruppe der
schlanken Personen ohne Bewegung und ganz hinten fanden
sich übergewichtige Bewegungsmuffel.
Weiterhin wies die Studie nach, daß bereits ein
wöchentlicher Kalorienverbrauch von 2000 bis 3000
kcal durch Bewegung eine deutliche Risikoabsenkung
zur Folge hat. Dies sei durch häufigeres Laufen,
Treppensteigen, Radfahren und regelmäßige
sportliche Betätigung zu erreichen. Bei Männern
trat der Effekt deutlicher zu Tage als bei Frauen.
Positiver Nebeneffekt:
Blutdruck, Blutfette, Cholesterin sanken automatisch
ohne weitere Maßnahmen. (02/03)
Metformin
bei Diabetes günstig, Betablocker eher ungünstig
Metformin wird als
Mittel der ersten Wahl bei Altersdiabetes bzw. Diabetes
Typ 2b eingesetzt. Die Substanz senkt den Blutzucker
und sorgt außerdem für eine Verbesserung
des Fettstoffwechsels: LDL-Cholesterin und Triglyzeride
nehmen ab, das Körpergewicht wird etwas reduziert.
Demgegenüber
wirken Betablocker - graduell unterschiedlich je nach
der Substanz - mit einem gegenteiligen Effekt: Der
Fettstoffwechsel wird ungünstig beeinflußt
und eine Gewichtsabnahme ist unter Normalbedingungen
fast unmöglich. Modernere Wirkstoffe scheinen
gegenüber althergebrachten ß-Blockern keine
schädliche Nebenwirkung zu zeigen. (01/03)
Zwischenmahlzeiten
machen dick
Diese seit Jahren
bei Äzten für Ernährungsmedizin und
Ernährungswissenschaftlern bekannte Tatsache
hat nun auch Eingang in die allgemeine Medienlandschaft
gefunden.
Die Stiftung Warentest zitiert in ihrer Nr. 8/2003
das American Journal of Clinical Nutrition: demnach
nahmen Personen mit Zwischenmahlzeiten mehr Kalorien
zu sich, während Personen ohne Zwischenmahlzeiten
abends nicht mehr Hunger hatten als die andere Gruppe.
Wenn die Mittagsmahlzeit eiweißbetont war, setzte
der Abendhunger etwa 40 Minuten später ein als
nach kohlenhydratbetonter Mahlzeit.
Die Forschungsergebnisse
von Frau Prof. Dr. Metzner belegen indessen, daß
diejenigen, die keine Zwischenmahlzeiten zu sich nehmen,
sogar weniger Hunger haben, was auf eine verminderte
Insulinausschüttung über den Tagesverlauf
zurückgeführt wird. Diese wissenschaftlichen
Erkenntnisse wurden in das Ernährungsschulungsprogramm
des BfD integriert, was zu einem größeren
Abnehmerfolg als bei anderen Methoden führt.
(08/03)
Den gesunden
Dicken gibt es nicht
Von Betroffenen sei
zwar oft das Gegenteil zu hören, objektiv sei jedoch
der gesamte Stoffwechsel bei Übergewichtigen
krankhaft verändert. Der Adipositas-Experte
Prof. Wirth führte auf einem Internistenkongreß
aus, daß das Fettgewebe aktiv viele Substrate wie
Enzyme, Zytokine und Hormone produziere, gleichzeitig
Substanzen und Arzneistoffe speichere und somit nachhaltig
in den Körperstoffwechsel eingreife.
Bei einem bis 100 kg schweren und durchschnittlich
großen Menschen sei die Fettmasse gleich nach
der Muskulatur die größte Körpermasse, bei einem ab
120 kg schweren Menschen sei sie sogar das größte
stoffwechselaktive "Organ". Folgen seien
Krankheiten wie Herzkrankheit, Bluthochdruck, krankhafte
Herzvergrößerung, Diabetes, Gallensteine, Fettstoffwechselstörung,
Schlafapnoe, Gelenkerkrankungen und Säurereflux der
Speiseröhre.
Die Liste der krankhaften Adipositasfolgen sei unendlich
lang. (02/04)
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